Interventionsnetzwerk
gegen Zwangsheirat – Wallis

Verstärkung des Netzwerkes: Schulung von Fachpersonen

Dank einem Bericht aus der Phase I konnten die Mitglieder des Walliser Netzwerkes und deren Bedürfnisse erfasst werden. Der Bericht empfiehlt, in erster Linie auf die Schulungsnachfrage einzugehen, da bei den Fachpersonen, die mit dem Thema Zwangsheirat konfrontiert sind, ein entsprechend grosses Bedürfnis besteht. Aus diesem Grund wird das Sekretariat für Gleichstellung und Familie (SGF) in der Phase II eine Basisschulung zum Thema Zwangsheirat organisieren, die sich an alle Gruppen von Fachpersonen des Netzwerkes in den drei Regionen des Kantons richtet. Diese Schulung gibt ihnen die Möglichkeit, Situationen der Zwangsheirat zu identifizieren und zu verstehen, welche Bedürfnisse bei den Opfer bestehen, damit sie diese entsprechend beraten können. Die Schulung soll auch über die Ansprechpersonen in den Institutionen informieren.

Interkulturelle Mediation

Liegt eine Zwangsheirat vor, ist der Dialog zwischen dem Opfer und seiner Familie oft schwierig oder gar unmöglich. Das Opfer befindet sich in einem sehr schmerzhaften Loyalitätskonflikt. Widersetzt sich die Frau/ der Mann der Familie, läuft sie/er Gefahr, sich zu isolieren, manchmal muss sie/er auch, oft gegen ihren/seinen Wunsch, alle Brücken mit den Angehörigen abbrechen.

Das SGF wird prüfen, inwieweit eine interkulturelle Mediation ein nützliches Mittel für einen Dialog darstellt, wenn ein Konflikt noch nicht zu weit fortgeschritten ist, und ein entsprechendes Vorgehen als Pilotprojekt vorschlagen.