Konsolidierung und Erweiterung des interdisziplinären kantonalen Netzwerks
im Bereich der Zwangsheirat

Mit dem Projekt des COSM sollen Zwangsheiraten im Kanton Neuenburg bekämpft werden. Zu diesem Zweck informiert das Programm potenziell betroffene Jugendliche über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten, sensibilisiert Eltern und Mitglieder der Gemeinschaften und stellt den Fachpersonen geeignete Mittel zur Verfügung, um in konkreten Fällen eingreifen zu können.

Die Massnahmen des COSM im Bereich der Zwangsheirat sind langfristig angesetzt. Zu diesem Zweck wurde eine auf vier Jahre ausgelegte Strategie entwickelt, die auf den folgenden Kernthemen beruht:

• Sensibilisierung/Schulung/Information der Zielgruppen;
• Beratung/Vermittlung;
• Betreuung von Opfern oder potenziellen Opfern.

Im Rahmen der Strategie wird einerseits die Koordination innerhalb des COSM im Bereich der Zwangsheirat verstärkt. Andererseits wird das kantonale Netzwerk gestärkt, neu belebt und erweitert. Die Gruppe könnte somit auch MigrantInnen und anderen Fachpersonen offen stehen, die direkt mit betroffenen Personen arbeiten.

Im neuen Projekt wird, gestützt auf die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt (2009 – 2013), ein besonderes Augenmerk auf die Sensibilisierung von Migrantinnen und jungen Frauen aus Migrationsfamilien gelegt. Es wird eine aus Fachpersonen bestehende Unterarbeitsgruppe gebildet. Diese arbeitet beispielsweise im Bereich Familienplanung eng mit jungen Frauen zusammen und unterstützt Frauen aus Migrationsfamilien, etwa im Rahmen des RECIF (Centre de formation et de rencontre pour femmes migrantes). Ziel ist dabei, eine von Fachpersonen betreute Gesprächsgruppe für Jugendliche auf die Beine zu stellen. Zudem werden informelle Treffen mit Migrantinnen organisiert, bei denen Themen wie Kindererziehung, Probleme in der Schule und in der Ausbildung oder das Bedürfnis, den eigenen Kindern bestimmte Werte zu vermitteln, behandelt werden.

In den beiden anderen Schwerpunkten des Programms, der Beratung/Vermittlung und der Opferbetreuung, ist der COSM seit mehreren Jahren aktiv. Diese Aktivitäten werden weitergeführt und die Unterstützungsmethoden und die daraus hervorgehenden Betreuungsansätze werden weiter verfeinert.

Februar 2014, Service de la cohésion multiculturelle